27. September 2024

Die ersten Monitoring Ergebnisse sind da!

In der Schulung für Integrationsbegleiterinnen bereiten sich die Teilnehmerinnen intensiv aufs anschließende Berufsleben vor. Dazu gehören Bewerbungstrainings, die Vorstellung verschiedener Berufe im sozialen Bereich und die Auseinandersetzung mit Ausbildungsmöglichkeiten.  Nach jeder Schulungsrunde ermitteln wir, wie viele Teilnehmerinnen direkt in eine Anstellung oder weitere berufliche Wege gehen.

Doch wie entwickeln sich die Integrationsbegleiterinnen langfristig beruflich weiter? Wie nachhaltig ist die Schulung?

Um die langfristige Wirkung auf die berufliche Eingliederung zu messen, haben wir von der AWO OWL eine Online-Befragung im Zeitraum von November 2023 bis Januar 2024 für alle Absolventinnen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt.  Es haben 116 Absolventinnen der Schulungsjahrgänge 2017 bis 2023 teilgenommen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Erfolg trotz intensiver Care-Arbeit: 95 % der Befragten betreuen überwiegend mehrere eigene Kinder unter 18 Jahren und sind stark in Care-Arbeit eingebunden. Trotzdem sind 81 % in Beschäftigung, was die hohe Vereinbarkeit einer Anstellung als Integrationsbegleiterin mit einem Familienleben unterstreicht und gleichzeitig zeigt, wie hoch motiviert die Teilnehmerinnen sind, im Erwerbsleben anzukommen.
  • Anerkennung von Abschlüssen: Nur 24 % der Befragten haben einen in Deutschland anerkannten Abschluss, obwohl 49 % einen Abschluss oder eine Ausbildung aus ihrem Herkunftsland mitbringen. Dies zeigt die Herausforderungen bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen.
  • Hohe Bindung an den Erziehungsbereich: 81 % der Befragten stehen in einem Beschäftigungsverhältnis. Knapp die Hälfte der Befragten arbeitet aktuell als Integrationsbegleiterin. Andere Tätigkeiten sind häufig ebenfalls im sozialen Bereich verortet, z. B. als Kita-Helferin oder in der OGS.
  • Hohe Weiterbildungsbereitschaft: Knapp die Hälfte der Befragten, die nicht mehr als Integrationsbegleiterin arbeiten, haben eine Ausbildung oder ein Studium begonnen. Von den Frauen, die aktuell als Integrationsbegleiterin arbeiten, möchten sich wiederum 20 % zukünftig als Erzieherin, Kinderpflegerin oder Tagesmütter weiterbilden.
  • Sicherung des eigenen Lebensunterhalts: Die meisten Teilnehmerinnen beziehen während der Schulung Unterstützung vom Jobcenter. 72 % der Befragten aber geben an, ohne Leistungen vom Jobcenter auszukommen. Sie stehen somit nach der Schulung finanziell auf eigenen Beinen.

Unser Fazit:

Die Schulung schafft nicht nur kurzfristige Zugänge zum Arbeitsmarkt, sondern trägt auch langfristig zur beruflichen Entwicklung bei. Durch die fachliche Vorbereitung und persönliches Empowerment werden die Teilnehmerinnen ermutigt, an fortgeschrittenen Deutschkursen, Ausbildung und Studiengängen teilzunehmen. Dadurch leistet die Schulung nachhaltig einen Beitrag zur Fachkräftesicherung und -gewinnung im sozialen Bereich.

Die vollständige Darstellung unserer Monitoring-Ergebnisse finden Sie hier als PDF.